Wissensbasierte Konfiguration mit LaCon

Im Rahmen einer Diplomarbeit entstand das Werkzeug zur wissensbasierten Konfigurierung bereichsspezifischer Sprachen   LaCon . Die allgemeine Übertragbarkeit dieses Ansatzes auf die Konfigurierung beliebiger anwendungssspezifischer Software-Systeme wurde gezeigt, indem mit   LaCon   für das   BBSYS-System das Konfigurierungsprogramm mit grafischer Oberfläche   BBCONF   entwickelt wurde.

Gegenstand der Diplomarbeit waren Entwurfsumgebungen, mit denen Benutzer im Entwurf und der Implementierung bereichsspezifischer Programmier- und Spezifikationssprachen unterstützt werden, so dass sie durch einfache Ja/Nein-Entscheidungen Sprachen entwerfen können. Das Werkzeug sollte dazu in Zusammenarbeit mit dem Übersetzer-erzeugenden Werkzeugsystem Eli die Lösung von Aufgaben aus dem Bereich Übersetzerbau weitgehend systematisieren und automatisieren, indem es durch Wiederverwendungstechniken und Werkzeugsysteme auf Expertenwissen zurückgreift. Der Entwickler sollte die Möglichkeit haben, dem Anwender neben wiederverwendbaren Bausteinen zusätzlich das Wissen um deren korrekte Anwendung zur Verfügung zu stellen.

Das   LaCon-System ermöglicht dem Bereichsexperten, die Elemente eines Bausteinsystems und deren Abhängigkeiten in einer deklarativen Sprache zu beschreiben. Der   LaCon-Generator erzeugt aus dieser Spezifikation ein Konfigurierungssystem mit einer grafischen Oberfläche. Der Anwender dieses Systems stellt dann durch die Bedienung der grafischen Benutzungsschnittstelle der generierten   LaCon-Instanz auf einfache Weise aus den angebotenen Bausteinen ein Produkt aus dem jeweiligen Anwendungsbereich zusammen.

Der Bereichsexperte kann durch Angabe von Regeln das System mit Konsistenzprüfungen versehen, durch die inkonsistente Zustände in der Datenbasis erkannt, die Ursachen dem Anwender mitgeteilt und im Fall der Inkonsistenz die Erstellung des Produktes verhindert wird. Desweiteren kann er abhängig vom Zustand Konsequenzen formulieren, die automatische Änderungen in der aktuellen Konfiguration nach sich ziehen, oder Vorschläge für die weitere Bearbeitung unterbreiten.

Der Einsatz von   LaCon   bei der Konfiguration von Problembeschreibungen für das   BBSYS-System belegt, dass die in der Arbeit beschriebenen Methoden auch auf andere Anwendungsbereiche übertragbar sind. Die Bereitstellung der problemspezifischen Datentypen und Funktionen als C-Code erforderte dabei die Erweiterung von   LaCon   um ein Editor-Konzept.

Falls Sie Probleme, Fragen, Anregungen oder Anmerkungen hinsichtlich der Arbeit unseres Teilprojekts des Sonderforschungsbereichs haben, können Sie uns über e-mail: ag-kastens@uni-paderborn.de
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