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Das VL-Eli System

Konzepte und Implementierung

Visuelle Ausdrücke werden in VL-Eli durch einen Baum repräsentiert, dessen Struktur durch eine kontextfreie Grammatik beschrieben wird. Die Knoten des Baumes können Attribute beliebigen Typs und Querbeziehungen zu anderen Baumknoten besitzen. Die visuelle Repräsentation wird aus dem abstrakten Strukturbaum berechnet und Änderungen an der visuellen Darstellung werden wiederum auf die abstrakte Struktur zurückgeführt. Berechnungen auf dem abstrakten Strukturbaum lassen sich einfach und deklarativ durch attributierte Grammatiken beschreiben. Sowohl die Berechnung der visuellen Repräsenatation, als auch strukturelle Transformationen, Analysen und Übersetzungsschritte lassen sich durch diese Technik realisieren.

Zur weiteren Vereinfachung der Spezifikation sind wiederverwendbare Lösungen für häufig auftretende Teilprobleme in sogenannten Spezifikationsmodulen gekapselt. Diese können flexibel miteinander kombiniert und auf die konkreten Bedürfnisse angepasst werden.

Im Problembereich der Editor-Implementierung kapseln die Spezifikationsmodule sogenannte visuelle Muster. Das Konzept der visuellen Muster ermöglicht es, häufig eingesetzte Ausdrucksmittel in visuellen Sprachen auf hohem Niveau wiederzuverwenden und zu kombinieren. Visuelle Sprachen lassen sich in vielen Fällen fast vollständig implementieren, indem die Muster der visuellen Darstellung identifiziert und die entsprechenden Spezifikationsmodule zu deren Realisierung instanziiert werden.

Visuelle Muster kapseln neben den Darstellungseigenschaften der visuellen Konstrukte auch spezialisierte Interaktions- und Layoutmechanismen. Aufgrund dieser Eigenschaft hat unsere Spezifikationstechnik das Potential, intuitive und benuterfreundliche Editoren zu generieren.

Unsere Implementierung basiert auf dem Eli-System, was auch die Wiederverwendung dessen Werkzeuge zur Analyse und Weiterverarbeitung ermöglicht. Zur Realisierung der Benutzeroberfläche und der grafischen Darstellung wird Tcl/Tk verwendet. Zusätzlich ist der Constraintsolver Parcon integriert. VL-Eli besteht aus ca. 8000 Zeilen Tcl-Scripten, 1000 Zeilen Shell-Scripten, einer 5000 Zeilen langen Eli-Spezifikation der Spezifikationssprache vtree, sowie einer 12000 Zeilen langen Implementierung der Spezifikationsmodule für visuelle Muster.

Literatur

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Carsten Schmidt, Peter Pfahler, Uwe Kastens, und Carsten Fischer. SIMtelligence Designer/J: A Visual Language to Specify SIM Toolkit Applications. In Proceedings of Second Workshop on Demain Specific Visual Languages (OOPSLA 2002), Seattle, WA, USA, 2002.
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Carsten Schmidt und Uwe Kastens. Implementation of Visual Languages using Pattern-based Specifications. Technischer Bericht, Reihe Informatik tr-ri-02-233, Universität Paderborn Fachbereich Mathematik-Informatik, 2002.
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Matthias Jung, Uwe Kastens, Christian Schindler, und Carsten Schmidt. Visual Pattern in the VLEli System. In Reinhard Wilhelm, Hrsg., Proceedings 7th International Conference on Compiler Construction CC'2001, Nummer 2027 in Lecture Notes in Computer Science, S. 361-364. Springer Verlag, April 2001.
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Matthias Jung, Uwe Kastens, Christian Schindler, und Carsten Schmidt. Visual Languages: Generating Structure-Editors from Pattern-Based Specifications. Technischer Bericht, Reihe Informatik tr-ri-00-214, Universität Paderborn Fachbereich Mathematik-Informatik, Oktober 2000.
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Matthias Jung, Uwe Kastens, Christian Schindler, und Carsten Schmidt. A Pattern-Based Generator for Implementation of Visual Languages. In Proceedings 2000 IEEE International Symposium on Visual Languages, S. 71-72, Seattle, Washington, September 2000. IEEE Computer Society Press.
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Carsten Schmidt und Christian Schindler. Muster-basierte Generierung von Struktur-Editoren für visuelle Sprachen. Diplomarbeit, Universität Paderborn, Germany, Januar 2000.

Eine vollständige, evtl. aktuellere Liste aller Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe ist unter Veröffentlichungen zu finden.